Broken Bones: Never Say Die / Letsgrow: Disease of modern times

Aus Open-Punk

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[Bearbeiten] Broken Bones: Never Say Die

Mitte der 80er Jahre schien es den klassischen England-Punk zumindest auf der Insel kaum noch zu geben. Entweder spielte man Metal-Punk oder die Art von Musik, die man als Hardcore bezeichnete. Die Broken Bones, alle schon seit Anfang der 80er Jahre dabei, entschieden sich immer mehr für Metal-Punk, und das fand ich damals zeitweise ziemlich klasse. Die Zwölf-Inch-Platte »Never Say Die« kam im Jahr 1986 heraus, und auf den zwei Seiten gibt es gerade mal drei Stücke; das Format der Maxi-Single also auch im Punkrock-Umfeld. Musikalisch ist das nicht mal schlecht, wenn man vom fiesen Metal-Sound absieht. Man muss eben mögen, dass der Sänger ziemlich »hohl« klingt, als würde er durch eine Gießkanne sängen, und dass die Gitarren manchmal schlimme Soli bringen – glücklicherweise nicht lang. Pogo-Sound ist das allemal, und die bekannteren G.B.H. bringen und brachten das nicht besser hin. Man muss die Platte natürlich nicht haben, kann sie aber als wichtiges Zeitdokument betrachten: Allein die Foto-Collage ist nämlich einiges wert, zeigt sie doch, wie man damals als Punk auszusehen hatte und wie modern damals die Mischung aus geblondet-struppigen Haaren, lang-struppigen Haaren, Stirnbändern und Lederjacken wirkte.

(Klaus N. Frick)


[Bearbeiten] Letsgrow: Disease of modern times

Seit 2001 gibt's die serbische Hardcore-Band Let's Grow, die sich mal mit und mal ohne apostroph­, mal auseinander und mal zusammen schreibt. Man wundere sich also nicht ... Die derzeit fünf Burschen aus Belgrad spielen rabiaten Hardcore-Punk, zu dem man vor 25 Jahren auch Fastcore oder Thrashcore gesagt hätte, der ohne Ende knallt und zu dem man großartigen Slamdance betreiben könnte. Ich hab' mir ihre Platte »Disease of modern times« besorgt, die beim deutschen Label Trashbastard herausgekommen ist, und die knallt ohne Ende; sie kam 2006 raus und liefert Hardcore-Kracher, wie man sie Ende der 80er Jahre aus Amerika gehört hat. Metal-Anleihen beschränken sich auf seltenes Gitarrengefiedel (das ist dann fies, aber glücklicherweise kurz), ansonsten wird kräftig gebrüllt und geknüppelt. Dazu Texte in englischer Sprache, die sich mit der Szene und dem Leben auseinandersetzen; das macht alles einen ziemlich guten Eindruck. Und guckt man sich die Fotos an, scheint die Band echt gut abzugehen. Klasse.

(Klaus N. Frick)

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