SOCIAL DISTORTION-SEX, DRUGS & ROCK’N’ROLL-CD
Aus Open-Punk
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SOCIAL DISTORTION-SEX, DRUGS & ROCK’N’ROLL-CD
Obwohl irgendwie jeder wusste, dass diese Platte keine zweite „White light“ werden würde, lagen die Erwartungen nach so langer Zeit auf einem Niveau, das im Vorfeld unmöglich erreicht werden konnte. Schuld daran hat sicherlich auch die lange Wartezeit, denn je länger sich eine Band Zeit lässt, desto mehr Zeit hat sie ja auch, um an ihren Songs zu feilen. Ein paar der neuen Stücke kannte man, wenn man nach wie vor Liveaufnahmen tauscht und war damit auch im Bilde, in welche Richtung es gehen würde. Die drei Songs „Don’t take me for granted“, „Angel‘s wings“ und „Footprints on my ceiling“ gehören dann auch zu den besseren dieser Scheibe, weil sie gereift sind und ihre Feuerprobe schon bestanden haben. Auf „White light“ hätten sie trotzdem nur zum Mittelfeld gehört. Neben diesen drei gibt es noch ein paar heimliche Hits, die sich erst nach und nach entfalten, wie „Live before you die“ und „I wasn’t born to follow“ (das in jüngster Zeit auch zum Liveset gehörte), aber das macht gerade einmal die Hälfte der Scheibe aus. Die restlichen fünf Songs werden wir auf einer Bühne nach Abschluss der aktuellen Tour wahrscheinlich nie wieder hören, wenn überhaupt. Ein eindeutigeres Qualitätskriterium kann ich mir kaum vorstellen. Da die Plattencover von Social Distortion in der Vergangenheit schon nicht zu den besten gehörten, reiht sich wenigstens in dieser Hinsicht „Sex, Drugs ...“ nahtlos ein. Zwischenhäppchen auf dem Weg zur nächsten Social Distortion oder Mike Ness, wie auch immer. Nach dem Ausstieg von John Maurer sind Social Distortion mehr Mike Ness-Band als umgekehrt, damit ist es letztendlich auch egal, welches Etikett auf der nächsten Scheibe klebt, solange sich Mike dabei locker gibt und das tut, was er kann, nämlich gute Songs schreiben. Wenn man nicht wüsste, dass es viel besser gehen könnte, dann wäre es nur halb so schlimm. (Time Bomb/Kung Fu)
