Boxhamsters: Brut Imperial / Spittin' Vicars: The Gospel According To

Aus Open-Punk

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[Bearbeiten] Boxhamsters: Brut Imperial

Seit geschätzten zwanzig Jahren gehören die Boxhamsters zu meinen musikalischen Wegbegleitern; ich weiß nicht, wie oft ich sie live gesehen habe, und ich habe wahrscheinlich all ihre Platten. Von daher kann die aktuelle LP »Brut Imperial« eigentlich keine großen Überraschungen für mich bereit halten. Das geht letztlich schon beim geschmackvollen Cover los und endet nicht bei der schönen Gestaltung des Textblattes. Textlich ist die Platte ganz groß. So singt Co im Stück »1982« mit nöliger, leicht depressiv klingender Stimme von der Zeit, in der er 17 Jahre alt war ... »im Jahr, als Alex Harvey starb« - und ich bin sicher, dass die meisten Leute heute nicht mehr wissen, wer das überhaupt war. Ziemlich traurig klingt es in »Der 3. Ton«, wenn die Band über ihre »verlor'nen Jahre« singt, »wir waren lang genug dabei« postuliert und »ein letzter Punkrocksong muss sein« verkündet. Musikalisch ist das alles schon lange kein Punkrock mehr. Wer mag, darf immer noch die Emo-Schublade aufmachen, und kewle Indie-Kids dürfen die Band ebenso für sich vereinnahmen. Die Stücke sind meist ruhig, sieht man bei gelegentlichen Rock-Ausflügen etwa bei »Herzigel« ab, gehen aber unter die Haut. Wer wie die Herren aus Gießen schon so lange dabei ist, kriegt das hin, ohne dass es peinlich oder abgeschmackt wirken könnte. »Brut Imperial« ist eine nachdenkliche Platte, die mich beim ersten Anhören nicht begeisterte, die sich dann aber in mein Ohr fraß. Klasse.

http://www.boxhamsters.net/

(Klaus N. Frick; Januar 2010)


[Bearbeiten] Spittin' Vicars: The Gospel According To

Vom Ritchie ist hierzulande vor allem als Schlagzeuger der Toten Hosen bekannt geworden. Dass der Engländer in seinem »wirklichen Leben« auch eine eigene Punk-Band hatte oder sogar offiziell immer noch hat, geht häufig unter. Dabei sind die Spittin' Vicars ziemlich klasse, und das zeigt die Platte »The Gospel According To« richtig schön. Angefangen vom Eröffnungsstück »Radio Blast« (eine kaum verhohlene Lobeshynme an das Label) bis hin zu »Jump«, wo Vom Ritchie selbst singt, enthält die Scheibe ausschließlich gelungene Punkrock-Hymnen: melodisch und flott, mit einem Schuss 1977 und immer knallig nach vorne gespielt. Das ist derart klassisch, dass es fast wehtäte, wenn es nicht so gut wäre. Die Platte wurde 2004 in Deutschland aufgenommen, als Gastsänger ist unter anderem auch T.V. Smith dabei. (Wer den alten Mann des Punkrock mal live zusammen mit Vom Ritchie gesehen hat, weiß, dass die beiden klasse harmonieren.) Das ist alles ziemlich klasse – wer die alten Klassiker schon im Schrank stehen hat und immer noch den alten 77er-Sound mag, kann hier beruhigt zugreifen.

Klaus N. Frick, im Februar 2010

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