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Aus Open-Punk

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[Bearbeiten] Geschichten die das Internet schrieb. Kaum zu glauben aber war!

Pudding Punkerin: Voraussetzung um ein Punk zu sein ist ein bürgerliches Elternhaus. Oberflächlichkeiten im öffentlichen Auftreten müssen eine Rolle gespielt haben. Die Fransen der Auslegeware glatt gestrichen, der Rasen immer gut gepflegt, die Kleidung ordentlich und unauffällig. Die im Elternhaus vermiedene Auffälligkeit wird vom heranwachsenden Punk in den Lebensmittelpunkt gestellt. So wird sich in der Öffentlichkeit auf den Bordstein gesetzt, Bier getrunken und gegrölt. Das "Lass das, die Leute gucken schon" ihrer Eltern wird verkehrt. Sie wollen dass geguckt wird und so wird sich teilweise der Iro mit einer Sorgfalt gefärbt und hochgestylt, wie sie sonst nur eine Frau des Mainstreams an den Tag legt.

Freiwillige Selbstverpflichtung in der Punk Szene scheint auch das am Körper tragen einer Sicherheitsnadel zu sein. Eine Sicherheitsnadel kann aber auch erneut an der unmodisch eng sitzenden karierten Hose mit den vielen sinnlosen Reißverschlüssen auftauchen. Besonders punkig ist es das Anarchie Symbol mit der Nadel zu befestigen. Mutti bietet zwar immer wieder an, die Aufnäher richtig an zu nähen, nachdem sie die Jacke gewaschen und gebügelt hat, doch selbst genäht ist ein Zeichen von Individualität und außerdem machen es alle so.

Ein wichtiger Punkt ist auch das Zimmer eines Punks. Grundsätzlich ist zu sagen, dass wenn sich das Zimmer noch im Haus der Eltern befindet, alles sauber ist. Allerdings scheint der ordentliche Punk, nachdem er auf den Schränken Staub gewischt hat und auch in den Ecken des Raumes gesaugt hat, ausgewählte Kleidungsstücke auf dem Boden und dem Bett zu verteilen. Dabei handelt es sich meist um neu erworbene Band-Shirts oder neue Nietenbänder. So kann der Punk all seine neuen Sachen unauffällig seinen Freunden vorstellen, wenn diese ihn besuchen, ohne sich mehrfach am Nachmittag umzuziehen. Damit währen wir beim Nachmittag. Er beginnt um drei, da vorher noch der Vater seinen Mittagsschlaf gehalten hat und dieser in der Zeit keinen Besuch wünscht. Vor drei wurde die Musik einmal kurz aufgedreht, um die Bestätigung zu erhalten zu Hause von den Eltern unterdrückt zu werden. Mit den Mitpunks wird sich dann ins Zimmer gelümmelt, nachdem scheinbar widerwillig die Kleidung weg geräumt wurde und über die Bands auf den T-Shirts und deren neuen Lieder kurz gesprochen wurde. Die Mutter klopft an der Tür und völlig genervt wird sie herein gelassen. Sie hat Cola und Gläser mitgebracht. Brav setzen sich die jungen Wilden aufrecht hin und nehmen dankend die Erfrischung an. Kaum hat die Mutter das Zimmer verlassen beschwert sich das Kind über diese und die Anderen beginnen dar zu stellen, weshalb sie eigentlich die schlimmeren Eltern haben und das seine Mutter eigentlich echt locker drauf wäre. Die schlimmsten Eltern zu haben ist ein beliebter Weg um Anerkennung in der Szene zu erhalten. Den Rest des Nachmittages wird im Zimmer gesessen und an die provokant leicht schräg hängenden Poster und Postkarten an der Wand gestarrt. Die Musik spielt leise vor sich hin und wird auch nicht mehr laut gedreht, da die Eltern mittlerweile beide das Haus verlassen haben und somit keine mehr im Haus ist, der sich gestört fühlen könnte. Kurz vor Beginn der Abendessenszeit brechen alle Jungpunks auf, um mal wieder, eigentlich wie die gesamten letzten drei Wochen, zu Hause zu essen. Die Eltern würden sonst Stress machen und Mutti hat auch die Lieblingswurst gekauft, doch letzteres wird nicht erwähnt. Im Verabschieden wird sich für heut Abend, also in einer Stunde, im Jugendhaus verabredet.

Nach dem Essen und dem Erledigen des Abwaschs bricht der Punk auf. Unterwegs trifft er seinen Nachbar-Mitpunk und sie laufen gemeinsam zum Jugendhaus. Als sie aus der eigenen Strasse heraus sind wird sofort in einen lässigen, die Gesellschaft verachtenden, schlurfenden Gang gewechselt. Ein Gruftie, mit dem sie in eine Klasse gehen, läuft auf der anderen Straßenseite an ihnen vorbei. Sie grüßen sich beiläufig mit einem Nicken und als er außer Hörweite ist, wird sich über die schwarze assige Kleidungsweise des Grufties lustig gemacht. "Willst du für immer Hippie bleiben, sollen deine Kinder alle Grufties werden?" zitieren sie textsicher aus "Forever Punk". Was konnte schon aus einem Kind werden dessen Eltern nicht so normal wie die eigenen sind.

Am Jugendhaus angekommen erwartet sie schon der Rest. Schnell wird noch die Kleidung kontrolliert und ein durch die Mutter heimlich genähter Riss in der Jacke wieder aufgetrennt. Das kleine Messer mit dem dies geschieht gehört zu der Modelleisenbahn, die der Jungpunk vor seinen Freunden verborgen auf dem Dachboden am Wochenende zusammen mit seinem Vater liebevoll pflegt und erweitert. Es geht rein, die Musik spielt. Ein heiserer Mann scheint etwas auf einer Baustelle verloren zu haben und schreit. Einige murmeln den Text mit und nippen zwischendurch an ihrem Bier, welches sie punkiger Weise, die Gesellschaft verachtend, aus der Flasche trinken. Man setzt sich auf den Billardtisch, dessen Taschen vor Zigarettenkippen überquellen. Der junge Sozialpädagoge, der sein Studium an der örtlichen Fachhochschule erst vor wenigen Jahren abgeschlossen hatte, betritt den Raum und schaut sich resignierend um. Der dunkle Brandfleck in der Ecke, wo sie letzte Woche das Lagerfeuer gemacht hatten war noch gut zu erkennen. Kopfschüttelnd und mit schon tiefen Falten auf der Stirn fährt er sich über den ungepflegten Zwölf-Tage-Bart. Schon in seiner zweiten Woche als Sozialpädagoge hatte der Ex-Punk feststellen müssen, wie sinnlos der Versuch doch war etwas bewegen zu wollen. Die Jungpunks gucken ihn verächtlich an und bestellen ihr Bier. Widerwillig werden die Flaschen aus dem Kasten hinter der Theke geholt und sie bezahlen mit dem Geld, das ihnen ihre Mütter am Morgen für einen Kakao in der Schulcafeteria mitgegeben hatten. So wie der Sozialpädagoge, in seinem selbst gebatikten Shirt, das er seit Wochen unter seiner speckigen Wildlederjacke trug und den offenen Sandalen mit den sportlichen Socken, wollten sie nie werden. Sie würden nach ihrem Fachabitur auf dem pädagogischen Zweig ihrer Schule an einer Fachhochschule in Hannover oder Berlin Pädagogik studieren und danach ein Jugendhaus leiten, in dem sie dann den Jugendlichen eine echte Familie bieten würden. Sie würden alles besser machen, als es bislang war, da sie immer einen Draht zu der Jugend behalten würden. Langsam an dem Bier, welches den gesamten Abend reichen musste, nippend hingen sie ab, bis einer dieser Pseudopunks eintrat. Er hatte die Sicherheitsnadel völlig unpunkig durch das falsche Ohrloch gesteckt. Er war kein echter Punk, da er zusammen mit seiner allein erziehenden Mutter in einer Sozialwohnung wohnte und sich oft um seine kleine Schwester kümmerte, anstatt mit in die Stadt schnorren zu kommen wie die anderen. Sie hatten seine Nummer in ihren Handys, die sie von ihren Eltern zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten, um sich öfter mal bei ihren Großeltern melden zu können, zwar gespeichert, luden ihn aber nicht zu ihren legendären Parties ein. Diese Parties waren immer recht spontan, das hieß die Eltern erlaubten es erst am Nachmittag des Tages an dem sie abends ins Kino gehen wollten. Wenn der Film Überlänge hatte konnten die Jungpunks also bis elf draußen grillen und ihr Dosenbier trinken, das sie zuvor mühevoll aus dem väterlichen Bierkasten in die alten Dosen gefüllt hatten, die sie auf dem Schrank in ihrem Zimmer dekorativ gestapelt hatten. Es ist zehn Uhr, der echte Jungpunk steht wieder vor seiner Haustür und wartet. Seine Freunde sind bereits pünktlich zu Hause gewesen, doch er wartet vor der Tür, bis es fünf nach zehn ist und betritt dann schlurfend den Hausflur. Zu seinem Unmut bemerkt die Mutter nicht, dass er seine Ausgehzeit um fünf Minuten überzogen hat und er zieht sich in sein Zimmer zurück. Einmal die Musik laut aufgedreht, bis er das ersehnte Klopfen durch die Wand hört, das ihm zeigt das er unterdrückt wird und dann setzt er sich an den Schreibtisch und beendet seine Hausaufgaben. Er ist sich noch nicht sicher, ob er am nächsten Tag in der Schule sagen würde er hätte sie nicht gemacht und würde auf die Schule scheißen, die ihn eh nur unterdrücken will oder ob er sie vorzeigen würde. Er ist sich unsicher. Gegenüber seinen Mitschülern wäre es unpunkig seine Hausaufgaben zu machen, doch nach dem nächsten Elternsprechtag erhofft er sich als Belohnung für seine schulischen Leistungen einen Schäferhund von seinen Eltern zu erhalten, was sein Ansehen unter den Mitpunks gewaltig steigern würde und ihm den Weg zu einem echten Straßenpunk ebnen würde. Er ist sich nur in einem sicher: Morgen würde sein Kampf gegen das Establishment weitergehen...


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