HASS 1/2-75r3

Aus Open-Punk

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[Bearbeiten] Geschichten die das Internet schrieb. Kaum zu glauben aber war!

conny: Jetzt muss ich mal ein Thema ansprechen, das in mir regelmäßig eine unglaubliche Woge des Hasses aufflammen lässt: Pseudos! Ich denke, dieses Problem gibt es in allen Szenen, doch bei den Punks ist es mit Sicherheit am schlimmsten! In Zeiten, wo es geradezu mega-in und chic ist, mit Beckham-(Pseudo)-Iro auf der Birne herumzulaufen, Nietenarmbänder zu tragen oder sich die Hose zu zerreißen, ist das auch wenig verwunderlich. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich sogar weniger die Assel- bzw. Schnorrer-Punks meine, obwohl ich es auch für fragwürdig erachte, sein Punker-Dasein bzw. seine Rebellion auf Herumgammeln oder Omas anpöbeln zu berschränken. Vielmehr will ich mit dieser Kolumne zwei Spezies der modernen Punk-Szene ansprechen, die mir am aller-allermeinsten auf den Sack gehen: Das wären zum ersten die Pop-Punks und zum zweiten die Polit-Punks!

Kommen wir zuerst zu den Pop-Punks: Definition: Mit Pop-Punks meine ich die Menschen, die ausschließlich auf Konzerte von Bands wie Blink182, Sum41, Alien Ant Farm und auch NoFX laufen, sich meist mit Sackhosen und Skaterschuhen kleiden (ein Nietenarmband, das man extra für's Konzert anlegt, darf natürlich auch nicht fehlen!) und dann meinen, wunder was für geile Punker sie doch sind. Dazu gehört natürlich UNBEDINGT und verpflichtend die Einstellung, dass alle Skins Nazis sind und Pogo aus "Schubsen" und Hüpfen besteht. Dazu wird oft auch noch hemmungslos Metal oder gar Hip-Hop gehört und, sofern man ein ganz besonders geniales Exemplar seiner Gattung ist, über sogenannte Pseudos abgewettert. Na, merkt ihr was? Doch das schlimmste kommt erst noch: Haben diese Missgeburten erst einmal über garstigen, angepassten Ska-Punk herausgefunden, dass es da noch etwas anderes gibt, treibt es sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch mal auf ein "echtes" Ska-Konzert (wobei diese Wahrscheinlichkeit direkt proportional zur Geschwindigkeit und zum Pop-Faktor der Band ist!). Dabei kann es dann dem unbescholtenen Skinhead, der einfach nur der Musik seines Lebens lauschen und eventuell ein wenig das Tanzbein schwingen will, durchaus passieren, dass er gefragt wird, was er denn als Nazi auf "SEINEM" (also dem des Pop-Punk-Arschlochs) Konzert mache!!! Oder der Kurzhaarige wird, wenn er sich nach wiederholter aggressiver Anrempelei seitens eines Pop-Punks dagegen zur Wehr setzt, aufgefordert, die Tanzfläche zu verlassen, wenn er nicht pogen will! Remember: Wir befinden uns auf einem Ska-Konzert!!! Aber, abgesehen davon, ist es ja eh eine Frechheit und zugleich Gotteslästerung, wenn so ein Scheißhaufen von "Pogen" spricht. Denn so kann man das beschissene Hin-und-Her-Geschiebe auf Skatepunk-Konzerten in Hallen mit 5000 Zuschauern echt nicht nennen! Zum Schluss: Unnötig zu erwähnen, dass diese grässlichen Subjekte definitiv nichts besitzen, was man auch nur annähernd Punk-Attitüde nennen könnte. Da beschränkt sich die Rebellion bestenfalls auf Streit mit den Eltern, tragen eines Palästinenser-Tuches oder posten von pseudo-rebellischen Einträgen in irgendwelchen Skater-Foren. Solche Threads erinnern mich irgendwie immer an Ergebnisse einer offensichtlich missglückten pubertären Phase!

So, nun aber zu den Polit-Punks: Definition: Um es gleich klarzustellen: Hiermit meine ich nicht im Geringsten Punks, die um ihre Wurzeln wissen und eine politische Meinung haben oder, von mir aus, sich politisch engagieren. Unpolitisch ist scheiße! Vielmehr spreche ich hier diese verworrenen Gestalten an, die durch vehementes Tragen von roten oder schwarz-roten Schnürsenkeln (manchmal sogar in Turnschuhen!!!) und Palästinenser-Tuch auffallen. Dass man hier nur selten einen Iro oder Spikes zu Gesicht bekommt, sondern viel häufiger lange Haare oder Dreadlocks, ist ebenfalls gegeben. Und zu diesem schönen(?) Äußeren gibt es natürlich auch die passende Einstellung: linksextrem und PC-verehrend! Da muss es schon FrauInnen statt Frauen heißen und Homosexuelle (für alle Unkundigen: gemeint sind Schwuchteln und Lesben!) sind auf jeden Fall etwas mehr wert als alle Heteros. Gefressen werden natürlich auch ausschließlich Körner und Pflanzen, weil die Viecher ja mindestens so wertvoll sind, wie wir Menschen! Dass Punkrock für diese "Menschen" per definitionem linksradikal ist und jeder mit Haaren kürzer als 1cm ein beinharter Faschist, der sofort ins GuLag gehört, ist ja wohl außer Frage! Von der Musik her darf es natürlich nur streng politisch korrekter, oder wenigstens revolutionärer Punk sein. Als Beispiel fallen mir hier die Kafkas ein. Hier noch zwei Nachrichten, eine gute, und eine schlechte: Die schlechte Nachricht ist, dass man diese Gestalten auf JEDER Demonstration trifft (die nicht von Arbeitgebern oder Faschos veranstaltet wird) und man als Skinhead selbst im Kreis mit Punks und offensichtlichen Linken als Nazi angesehen wird. Die gute Nachricht ist, dass man diesen Unfall Gottes bei der Erschaffung der Menschheit auf den meisten ECHTEN Punk-Konzerten nicht antrifft. Oder könnt ihr euch so einen Polit-Punk auf einem OHL-Gig vorstellen?

So, das musste einfach mal gesagt werden! Man muss die Dinge, die die Punk-Bewegung kaputt machen einfach mal beim Namen nennen. Und um es noch ein weiteres mal klarzustellen: Mir ging es hier keinesfalls darum, Einsteiger in die Szene zu verurteilen oder "normale" Symphatisanten (die halt keine Punks sind, aber trotzdem die Musik hören und sich vor allem mit den Hintergründen auskennen) zu vertreiben. Auch verurteile ich es nicht, wenn ein Punk eine politische (linke) Meinung hat. Nur sollte halt erst das Punk-Dasein kommen und dann der Rest, wenn man sich schon Punk nennt. Denn: Nichts ist schlimmer als ein veganer, politisch korrekter Skatepunk ohne jegliche "Fuck You"-Attitüde!


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